Wie LED-Leuchtmittel das Lichtdesign verändert haben

Das Aufkommen der innovativen LED-Technologie hat die Beleuchtungsbranche die letzten zehn Jahre über dramatisch verändert. Nachdem sie nicht länger von einer bestimmten Lichtquelle abhängig sind, können Designer nun frei mit Formen und Spezialeffekten experimentieren. Wir haben einige unserer Topdesigner gebeten, uns zu erklären, inwieweit LED-Leuchtmittel ihre Arbeit beeinflusst haben, und zwar von der Anwendung hochmoderner Technologie über die Präzision der Beleuchtung bis hin zu Energieeffizienz und anderen Aspekten.

 

Martín Azúa, der für Vibia die Pendelleuchte Halo kreiert hat, erklärt es so: “LEDs sind ein Synonym für Kreativität. Sie stehen für eine revolutionäre Wende in allen Bereichen, die mit Beleuchtung zu tun haben; sie haben das Lichtdesign enorm verändert und diversifiziert.”

 

 

Der Algorithmen-Designer Toan Nguyen stimmt darin mit ihm überein: “Anders als traditionelle Leuchtmittel setzen LEDs der Form der Leuchten keine Grenzen mehr.”

 

 

“Für unsere Entwürfe müssen wir nicht mehr von bestimmten Lichtquellen ausgehen, vielmehr hat jetzt jede Leuchte ihre eigene, speziell für sie angefertigte Leuchtdiode,” sagt Antoni Arola, der für Vibia Bamboo und Flamingo entworfen hat.

 

Vor allem die geringe Größe von LEDs geben die Designer als entscheidenden Faktor für das gestiegene Kreativitätspotenzial an. “Leuchten können jetzt einen plastischeren Charakter annehmen,” so Azúa, “in vielen Fällen werden sie auf ursprüngliche, wesentliche Elemente zurückgeführt”.

 

 

Halo, ein Paradebeispiel für Minimalismus, verkörpert diesen Gedanken durch seine aufs Wesentliche reduzierte Silhouette, in der die Leuchtdioden problemlos Platz finden.

 

Ein weiterer konstruktiver Vorteil ist die Tatsache, dass LEDs bis zu 80% weniger Strom verbrauchen als Glühlampen oder Leuchtstoffröhren.

 

 

Nguyens Algorithm, mit seiner eindrucksvollen “Lichtpunkt-Oberfläche war erst durch LEDs möglich,” erklärt der Designer. “Mit traditionellen Lichtquellen wären der Stromverbrauch und die entsprechende Energieverschwendung extrem hoch gewesen, es wären unnötig viel Lumen und Hitze entstanden.”

 

LEDs bieten Designern darüber hinaus zahlreiche technische Vorteile. “Sie ermöglichen eine sehr kontrollierte Beleuchtung konkreter Bereiche, während andere ganz im Dunklen  bleiben können,” sagt Azúa; durch diese hohe Präzision erreicht man “strahlend leuchtende, fast magische Objekte.” Die Möglichkeit, “die Temperatur und Intensität des Lichts steuern zu können”, ergänzt Jeannette Altherr, “hilft Architekten und Innenarchitekten ein narratives Erlebnis zu kreieren.”

 

 

Da LEDs ein sehr intensives Licht ausstrahlen, ist es laut Nguyen wichtig, effiziente Diffusoren zu verwenden. Bei Algorithm hat er die Leuchtdioden hinter einem opalisierenden, mundgeblasenen Diffusor platziert und so gekonnt zeitlos schönes Material mit moderner Technologie verschmolzen.

 

 

Arolas Flamingo verwendet eine Reihe von Lampenschirmen zur Lichtstreuung – dekonstruierte Lichtformen, die verschiedene Abstufungen indirekten Lichts erzeugen. “Es sieht so aus, als würde das Licht auf mehrere Schirme projiziert”, sagt Arola, “ein Effekt, den wir mit Glühlampen niemals hätten erzielen können. Wir wären schon beim Versuch gescheitert.”

 

 

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